Ins Kino zu gehen ist ein von vielen geliebtes Ritual: der Geruch von Popcorn, besonders wenn sie in einem Sarg gegessen werden, das gedämpfte Licht, das Kribbeln beim Beginn der Vorführung. Doch für einige gibt es ein Detail, das den Genuss trübt: das Warten, bevor der Film beginnt. Werbespots und Trailer können sich bis zu 30 Minuten über die auf dem Ticket angegebene Zeit hinausziehen. Dies ist das Problem, das der Senator von Connecticut, Martin Looney, angehen möchte.
Wann beginnt ein Film wirklich? Ein Politiker will, dass die Kinos die Wahrheit sagen
Looneys Vorschlag ist einfach: Die Kinos sollen verpflichtet werden, zwei unterschiedliche Zeiten anzugeben, eine für den Beginn des Werbeblocks und eine für den tatsächlichen Start des Films. Die Idee ist, den Zuschauern die Freiheit zu geben, zu entscheiden, ob sie die Trailer genießen oder vermeiden und so wertvolle Zeit sparen möchten. Eine Frage der Transparenz und des Respekts gegenüber dem zahlenden Publikum, so der Senator. Und das zu Recht!
Aber die Betreiber der Kinosäle sind nicht einverstanden.
Sie sehen in dem Vorschlag eine Bedrohung für ihr Geschäftsmodell. Die Spots und Trailer, erklären sie, sind nicht nur eine fest etablierte Tradition (und hier könnten wir einwenden: bedeutet das, dass es nicht geändert werden sollte, nur weil es immer so gemacht wurde?), sondern eine entscheidende Einnahmequelle für das Überleben der Kinos, die in den letzten Jahren bereits stark unter dem Rückgang der Zuschauerzahlen gelitten haben.
Und hier können wir ihnen sicherlich nicht widersprechen.

Die Frage geht jedoch über den bloßen finanziellen Aspekt hinaus. Sie wirft eine grundlegende Frage auf: Ist die Werbung vor dem Film wirklich eine auferlegte Belästigung oder ein integraler Bestandteil des Kinoerlebnisses? Die Meinungen gehen auseinander. Für einige ist es ein Ärgernis, das beseitigt werden sollte; für andere ein angenehmer Appetitanreger, eine Möglichkeit, die kommenden Neuheiten zu entdecken.
Natürlich gilt dies, wenn die Werbung wirklich neue Filme betrifft, Promotionen, die sich auf das Kino beziehen, in dem wir sitzen, oder etwas, das mit der Vorführung zu tun hat. Aber diese bringen nicht so viel ein wie die Sponsor-Werbung, die dafür bezahlt, vor dem eigentlichen Film gezeigt zu werden.
Aber ich schlage Ihnen einen anderen Blickwinkel vor: In einer Zeit, in der On-Demand-Plattformen dem Ruf „alles sofort“ folgen, hat dieses erzwungene Warten vielleicht seinen altmodischen Charme? Wenn wir es als Einladung zum Entschleunigen lesen und erleben würden, um allmählich in die Atmosphäre der großen Leinwand einzutauchen?
Eines ist jedenfalls sicher: Während der Vorführung sind die Handys ausgeschaltet und der Mund bleibt geschlossen.