Im westlichen Japan gibt es eine Brücke, die einem schon beim Anblick die Knie zittern lässt. Ihr Name ist Eshima Ohashi, aber online ist sie als die „Achterbahn“-Brücke bekannt. Aus der Ferne scheinbar harmlos, ist sie eine Herzfalle, sobald man sich ihr nähert. Sie scheint die Gesetze der Physik und des menschlichen Mutes herauszufordern… Von wegen innere Ruhe!
Die Eshima Ohashi Brücke: die furchterregendste in Japan
Zwischen den Präfekturen Shimane und Tottori gelegen, verbindet die Eshima Ohashi Brücke zwei Ufer des Nakaumi-Sees mit einer so steilen Struktur, dass sie von vorne betrachtet fast unvollendet erscheint. Von Yonago, dem zentralen Knotenpunkt der Sannin-Region, ist es nur eine kurze Zugfahrt, um vor diesem 1,4 km langen Betonmonster zu stehen, das auch die längste starre Balkenbrücke Japans ist.
Was sie so furchterregend macht, ist nicht so sehr ihre Neigung (die einem dennoch den Atem raubt), sondern ihr Erscheinungsbild. Aus bestimmten Blickwinkeln sieht sie buchstäblich wie eine Rampe in den Himmel aus. Die online verfügbaren Fotos, oft mit Teleobjektiven aufgenommen, die die Steigung betonen, haben dazu beigetragen, sie viral zu machen.
Was aus der Ferne wie eine optische Täuschung erscheint, wird aus der Nähe zu einer echten Herausforderung. Nicht nur für die Autos, die sie ohne Maut überqueren, sondern auch für die mutigsten Radfahrer und Läufer, die sich mit diesem städtischen Berg messen.

Wer dort war, erzählt, dass das Radfahren auf der Eshima Ohashi Brücke eine Erfahrung ist, die zwischen sportlicher Leistung und Überlebensprobe liegt. Wenn man von einer der beiden Seiten hinauffährt, befindet man sich nur wenige Zentimeter vom Schwerlastverkehr entfernt, eingeklemmt zwischen einer dünnen weißen Linie und Lastwagen, die vorbeirasen, als wäre nichts. Für Radfahrer gibt es keinen Gehweg: Der einzige Rand ist tatsächlich eine Linie auf der Straße.
Der Aufstieg scheint nie zu enden und jeder gewonnene Meter stellt die Beine auf eine harte Probe. Aber oben ist die Belohnung ein spektakulärer Ausblick: Man kann sogar den Berg Daisen und die gesamte Stadt Yonago sehen. Dann, genau wie auf einer Achterbahn, gibt es den Moment, in dem alles für einen Augenblick stillsteht und dann geht es hinunter. Im Eiltempo.
Mit dem Wind, der in den Ohren pfeift, und dem Fahrrad, das ohne zu treten an Geschwindigkeit gewinnt. Man erreicht sogar 40 km/h, ohne es zu merken, mit dem realen Risiko, dass ein kleiner Fehler zu einer Katastrophe wird.
Zum Glück gibt es nach jedem großen Opfer (für diejenigen, die überleben, versteht sich) eine „Belohnung“. In Yonago gibt es das Kaike Onsen. Diese Thermalanlage, die am Meer liegt, ist ideal, um die Kräfte wiederherzustellen und den Stress der Brücke hinter sich zu lassen. Auch wer keine Zeit für ein vollständiges Bad hat, kann von einer typisch japanischen Sache profitieren: dem kostenlosen Fußbad.
Dann weiß man: Japan ist bekannt für diese Entspannungsräume. Es gibt auch sehr alte davon!