Versteckt in den Bergen von Shiroishi gibt es einen Ort, der wie aus einem Märchen wirkt: das Zao Fox Village, ein Dorf, das von über 100 Füchsen aus sechs verschiedenen Arten bevölkert wird. In Japan sind diese Tiere, über die wir nicht alles wissen, Protagonisten von Mythen und Legenden, aber hier braucht es keine Geschichten, um das Erlebnis einzigartig zu machen. Es reicht, zwischen ihnen spazieren zu gehen und ihre unglaubliche Schönheit zu genießen.
Mehr als nur ein einfacher Zoo: Was passiert im Zao Fox Village?
Im Gegensatz zu traditionellen Wildparks bietet das Fuchsland einen radikal anderen Ansatz für die Interaktion zwischen Mensch und Tier. Der anfängliche Empfangsbereich könnte täuschen, mit einigen Füchsen, die in abgegrenzten Bereichen zusammen mit kleinen Haustieren wie Kaninchen und Ziegen gehalten werden. Aber das ist nur ein Vorspiel.
Beim Betreten des Hauptbereichs ändert sich die Wahrnehmung vollständig. Hier, in einem weitläufigen Waldreservat, bewegen sich die Füchse ohne Einschränkungen und schaffen ein fast natürliches Ökosystem.
Diese Tiere, Protagonisten von unzähligen Mythen in der japanischen Kultur, zeigen überraschend unterschiedliche Verhaltensweisen: Einige nähern sich neugierig den Besuchern, andere ziehen es vor, Abstand zu halten und im Schatten der Bäume zu dösen.
Wie erklärt sich dieses friedliche Zusammenleben zwischen Raubtieren und Menschen? Die Füchse von Zao haben, obwohl sie ihren wilden Charakter bewahren, eine gewisse Gewöhnung an die menschliche Präsenz entwickelt.

Das bedeutet nicht, dass sie domestiziert sind: Das Personal des Dorfes gibt genaue Verhaltensanweisungen, einschließlich des Verbots, sie direkt aus der Hand zu füttern. Beim Besuch dieses Ortes kann man sich tatsächlich über die Grenze zwischen Mensch und Natur, zwischen Erhaltung und Tourismus Gedanken machen.
Stellt das Dorf wirklich ein nachhaltiges Modell der Interaktion mit der Tierwelt dar? Die Antwort ist nicht einfach. Einerseits bietet es die Möglichkeit, diese schwer fassbaren vierbeinigen Freunde unter halb-natürlichen Bedingungen zu beobachten; andererseits wirft es ethische Fragen zu ihrem Wohlbefinden auf.
Die Einzigartigkeit des Zao Fox Village liegt genau in dieser Grauzone: Es ist weder ein traditioneller Zoo noch ein unberührtes Wildgebiet, sondern ein hybrider Raum.
Für den bewussten Besucher bietet es eine Gelegenheit, über unsere Beziehung zur natürlichen Welt nachzudenken, während man umgeben von Kreaturen spaziert, die in Japan als göttliche Boten gelten.