Monte Roraima: die Insel im Himmel mit jahrtausendealten Geheimnissen, aber nicht wie in One Piece

Wenn ich „Insel im Himmel“ sage, werden viele von euch sicherlich an Skypiea aus dem One Piece-Universum denken (übrigens eine der schönsten Sagas des Mangas). Doch etwas Ähnliches existiert und heißt Monte Roraima. Es handelt sich um einen natürlichen Koloss, mit einer flachen Spitze und vertikalen Wänden, die sich hunderte von Metern erheben. Wirklich ein Ort, der zum Träumen einlädt.

Monte Roraima: Sie nennen ihn ‚Wohnsitz der Götter‘ und er schwebt zwischen den Wolken

Die beeindruckende Höhe von 2.810 Metern (von wegen Teufelspool!) dominiert die Landschaft der Gran Sabana mit ihren vertikalen Wänden, fast wie eine Art unzugängliche natürliche Zitadelle.

In der Kosmovision der Pemon, einer indigenen Bevölkerung, die dieses Land seit unvordenklichen Zeiten bewohnt, verkörpert dieser „Tepui“ (ein Begriff, der in ihrer Sprache wörtlich „Wohnsitz der Götter“ bedeutet) die Überreste eines kolossalen Urbaums, Ursprung aller pflanzlichen Nahrung, gefällt vom Halbgott Makunaima.

Aber abgesehen von den Glaubensvorstellungen, was sagt die Wissenschaft? Geologen haben seine Sandsteinfelsen auf etwa 1,8 Milliarden Jahre datiert, was ihn zu einem der ältesten Orte der Erde macht, die noch der Luft ausgesetzt sind.

die Spitze des Monte Roraima

Mit anderen Worten, diese Felsen existierten bereits, als das Leben auf unserem Planeten gerade erst in den einzelligen Anfängen war, noch vor dem ersten großen Asteroiden, der den Planeten veränderte.

Aber die Besonderheit des Roraima beschränkt sich nicht auf seine Langlebigkeit. Was ihn zu einem unvergleichlichen natürlichen Labor macht, ist die Isolation seiner Spitze. Es handelt sich um ein vom umliegenden Welt getrenntes Ökosystem, das sich über Dutzende von Millionen Jahren anders entwickelt hat. Tatsächlich existiert etwa ein Drittel der Pflanzen auf der Spitze nirgendwo sonst auf der Welt.

Die vertikalen Wände, die diese schwebende Welt umgeben, haben das geschaffen, was Wissenschaftler eine „evolutionäre Falle“ nennen, eine Umgebung, in der sich die Arten auf einzigartige Weise angepasst haben. Spezialisierte fleischfressende Pflanzen, seltene Orchideen und die eigentümliche schwarze Kröte von Roraima sind nur einige Beispiele dieser außergewöhnlichen Biodiversität.

Trotz seiner isolierten Natur gibt es also einige Lebewesen. Doch es ist unklar, was diese Tiere dazu gebracht hat, bis dorthin zu gelangen… oder sind sie vielleicht dort geboren?

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