Die Weltraumforschung erlebt einen Moment außergewöhnlicher Aufregung und vielleicht war die Möglichkeit, außerirdische Lebensformen zu entdecken, noch nie so greifbar. Hochmoderne Instrumente wie das Weltraumteleskop James Webb und Gravitationswellendetektoren ermöglichen es uns, das Universum mit beispielloser Präzision zu erforschen und Tausende von potenziell bewohnbaren Planeten ans Licht zu bringen.
Existieren andere intelligente Lebensformen? Die Signale könnten bereits hier sein
Aber was genau meinen wir mit „Leben“? Die Definition dieses Konzepts ist viel komplexer, als man denken könnte. Im Allgemeinen bezieht es sich auf Systeme, die wachsen, sich fortpflanzen und mit ihrer Umgebung interagieren können, aber diese Definition lässt Raum für viele Interpretationen.
Sollten wir dann auch den Begriff „intelligent“ hinzufügen? Denn in diesem Fall wird die Angelegenheit komplizierter, da die Bedeutung des Begriffs von einem Studienfeld zum anderen variieren kann. Intelligent könnte etwas sein, das sich entwickelt, das sich anpasst, aber auch das als Raubtier agiert (wie ein Virus).
Auf der Erde basiert das Leben auf Kohlenstoff, DNA und RNA, grundlegende Elemente für die Aufrechterhaltung der lebenswichtigen Funktionen. Es ist jedoch legitim, sich zu fragen, ob in anderen Teilen des Universums Lebensformen existieren könnten, die auf anderen Elementen basieren, wie zum Beispiel Silizium. Einige Forscher haben die Existenz von Organismen mit siliziumbasierten Strukturen vorgeschlagen, die in der Lage sind, sich an extreme Umweltbedingungen anzupassen.
Obwohl es nie konkrete Beweise zur Unterstützung dieser Theorie gab, ist es interessant zu bemerken, dass Silizium bereits eine entscheidende Rolle in einigen terrestrischen Lebensformen spielt, wie Diatomeen, einzelligen Algen, die durch siliziumhaltige Zellwände gekennzeichnet sind.

Der Kern der Sache ist dieser: Wir sollten versuchen, weniger anthropozentrisch zu denken, wenn wir an Lebensformen denken, die buchstäblich nicht von dieser Welt sind.
Aber woher könnte das Leben auf der Erde stammen? Zwei Haupttheorien versuchen, seinen Ursprung zu erklären. Die erste vermutet, dass die grundlegenden Bausteine des Lebens auf unseren Planeten gebracht wurden durch Meteoriten aus dem tiefen Weltraum. Die zweite hingegen schlägt vor, dass diese Moleküle sich spontan durch geochemische Prozesse gebildet haben.
Jüngste Studien haben gezeigt, dass viele Meteoriten Aminosäuren enthalten, wesentliche Bestandteile des Lebens, und dass die im Weltraum vorhandenen organischen Moleküle eine besondere „Asymmetrie“ aufweisen, die eine spezifische Konfiguration bevorzugt, dieselbe, die im DNA und in den Proteinen, die wir kennen, beobachtet wird.
Könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass das Leben auf der Erde außerirdischen Ursprungs ist?
Das würde bedeuten, dass wir nicht allein im Universum sind, und tatsächlich wissen wir bereits, dass es so ist. Der Astronom Frank Drake hat eine Gleichung entwickelt, um die Anzahl der intelligenten Zivilisationen in unserer Galaxie zu schätzen. Selbst bei optimistischen Schätzungen spricht man von über 12.000 potenziellen Zivilisationen allein in der Milchstraße.
Wenn man bedenkt, dass das beobachtbare Universum etwa 200 Billionen Billionen Sterne enthält, erscheint die Vorstellung, dass wir die einzigen intelligenten Wesen im Universum sind, ziemlich unwahrscheinlich. Die Wahrscheinlichkeit, allein zu sein, wird auf weniger als eine Chance von 10 Milliarden Billionen geschätzt.